Joachim von Gottberg (ehem. Geschäftsführer, FSF) im Gespräch mit Uwe Conradt: Ist Jugendschutz noch ein zeitgemäßes Verfassungsziel?
Im Talk mit Uwe Conradt erläutert Prof. Joachim von Gottberg warum auch in Zeiten von digitalen Assistenten, Streaming-Diensten und zahlreichen On-Demand Services der Jugendschutz im Fernsehen ein zeitgemäßes Verfassungsziel ist im Hinblick auf die Qualitätssicherung von Informationen und Entertainment.
Im Gegensatz zum Rundfunk, bei dem auch heute noch viele Inhalte nicht dauerhaft zur Verfügung stehen, wäre im Internet eigentlich nichts so einfach wie die Kontrolle und damit die Verfolgung rechtswidriger Inhalte. Wie kommt es, dass trotzdem – zumindest gefühlt – der Rundfunk stärker in die Verantwortung genommen wird? Und wie wird die Digitalisierung das Aufgabenfeld des Jugend(medien)schutzes verändern? Stichwort: VR, AR und Holographien – Welche Technologien werden künftig die Arbeit der FSF mitbestimmen?

Joachim von Gottberg war zwischen 1994 und 2018 Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) und seit 2015 Vertretungsprofessor für Multimedia/Medienpolitik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Von Gottberg wurde 1952 in Düsseldorf geboren. Er studierte Germanistik und Theologie und arbeitete bereits während des Studiums als freier Journalist. Ab 1978 führte sein Berufsweg zu Tätigkeiten im Bereich Jugendschutz. So war er Leiter der Niedersächsischen Landesstelle für Jugendschutz, Ländervertreter bei der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), Chefredakteur der von der FSK herausgegebenen Fachzeitschrift „Film & Fakten“. Bis 2018 war von Gottberg Geschäftsführer der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) in Berlin und gleichzeitig Chefredakteur der von der FSF herausgegebenen Fachzeitschrift „tv diskurs“.