Social Media, App- und Webreport SEPTEMBER 2019

27.09.2019, ein Beitrag von

Der Report widmet sich dieses Mal digitalen Plattformen als Herausforderung für Kommunen am Beispiel der Landeshauptstadt Saarbrücken und den weiteren QuattroPole-Städten Luxemburg, Metz und Trier. Wer bestimmt wie unsere Innenstädte aussehen und welches Bild über eine Kommune im Internet entsteht?

Man möchte in Urlaub fahren oder ist beruflich in einer Stadt und möchte diese vorab kennenlernen – dann ist es heutzutage nicht unüblich sich einmal per Geotagging Bilder über die Sozialen Netzwerke wie Facebook, Instagram, Youtube und Co. anzuschauen. Dass das etwas ist, was das Stadtmarketing beeinflusst steht außer Frage. Man erkennt gleich wie angesagt eine Stadt oder Kommune ist.

Dass man dieses Mittel der Darstellung auch zur Selbstinszenierung nutzen kann, machen Städte wie Berlin und München vor. Aber nicht nur um ein Stadtbild nach außen zu tragen sind die neuen Medien wichtig – auch für die Bürgerinnen und Bürger der Städte ist dies von Vorteil. Kommunen können auf diese Weise ihre Kommunikation mit den Bürgern verbessern, die Verwaltung demokratisieren und Bürgeraktivitäten über das mobile Internet organisieren. Soziale Netzwerke sind für die Kommunikation besser geeignet als die städtische Homepage. Marketing in sozialen Netzwerken heißt deshalb virales Marketing. Wenn soziale Plattformen richtig genutzt werden, lassen sich schneller mehr Bürgerinnen und Bürger erreichen.

Aber nicht nur Soziale Netzwerke beeinflussen heute das Leben in einer Stadt – es sind vor allem die großen Plattformen, die bestimmen wie unsere Innenstädte aussehen und wie die Infrastrukturanbindung aufgebaut ist. Ist man z.B. nicht gut per Google Maps zu finden oder Dienste wie Uber in einer Stadt nicht verfügbar, kann dies entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg eines Stadtmarketings beitragen.

Am Beispiel der Landeshauptstadt Saarbrücken hat sich das Team der LMS angeschaut, was mich als neuer Oberbürgermeister erwartet. Auch meine zukünftige Arbeit wird stark mit dem Thema Digitalisierung verbunden sein:

Die Internetseite der Stadt und die App der Landeshauptstadt Saarbrücken werden bereits heute gut genutzt und den Bürgerinnen und Bürger stehen viele kommunale Dienste auch online zur Verfügung. Im August kommt die Internetseite auf 216.070 Unique User, das sind mehr Nutzer wie die Anzahl der Bewohner Saarbrückens.

Die Innenstadt lebt durch die Geschäfte. Wenn diese aber zu große Konkurrenz durch Plattformen wie Amazon, aliexpress und alibaba bekommen, wirkt sich dies auf die Atmosphäre in einer Stadt aus.

airbnb spielt bei der Attraktivität einer Stadt für junge Leute, welche ein individuelles Reiseabenteuer erleben möchten, eine wichtige Rolle. Die Plattform ist aber auch für die Hotelbranche in Saarbrücken eine Chance zu einem neuen Image. Gleiches gilt für Apps und Internetseiten wie TripAdvisor, hotel.de oder meinestadt.de.

Generell muss sich die heutige Infrastruktur einer Kommune auch an die zur Verfügung stehenden Plattformen anpassen bzw. in dieser die Infrastruktur nutzerfreundlich wiederspiegeln. Der Taxiservice Uber ist zum Beispiel nicht in Saarbrücken verfügbar, auch sieht man auf der Karte von Google Maps, dass viele städtische Institutionen, der ÖPNV und Sehenswürdigkeiten nicht gut eingebunden sind.

Es läuft also schon einiges richtig in Sachen Digitalisierung in der Landeshauptstadt, aber es gibt noch viel zu tun. Ich will Saarbrücken zur Smart City und Hotspot der Digitalwirtschaft weiterentwickeln. Unsere IT-Forschung auf internationalem Niveau zeigt, dass Saarbrücken dieses Potential hat.

Ich wünsche Ihnen eine schöne und erfolgreiche Zeit.

Ich sage „Vielen Dank“ für die vielen positiven Erfahrungen, die ich in der Zeit als LMS Direktor machen durfte, für alle Projekte und Initiativen, die ich mitanstoßen konnte. Jeder Applaus, jedes Danke, jede Aufmerksamkeit, die mir zu Teil wurde – gebührt dem ganzen Team der LMS, dessen Teil ich sein durfte. Für die Vorbereitung und Zusammenstellung des Social Media Web und App-Report danke ich Ina Goedert.

Sie freut sich über Ihre Anregungen, Kritik und Hinweise und steht für Fragen gerne zur Verfügung.

 

Ihnen eine gute Zeit

Ihr

Uwe Conradt

Direktor der LMS

Landesmedienanstalt Saarland (LMS)

 

Report September 2019