Digitalisierung, Meinungsfreiheit und Meinungsbildung: Talk Peter Turi / Prof. Dr. Dieter Dörr
Der Rechtswissenschaftler und Direktor des Mainzer Medieninstituts. Prof. Dr. Dieter Dörr, schildert die ungeheure Rolle neuer Informationsmedien bei der Meinungsbildung. Dies betrifft nicht nur Facebook und Twitter. Die Stärke dieser Angebote liegt in der Fülle an Informationen. Allerdings ist es schwer, deren Verlässlichkeit zu prüfen. „Inseln der Verlässlichkeit“ sind klassisch recherchierte Inhalte in Rundfunk, Presse und journalistischen Online-Medien. Dörr fordert mehr Kompetenz auf Seiten der Nutzer, denen das Ausmaß an Personalisierung von Suchergebnissen nicht bewusst sei. Künstliche Intelligenz kann dafür sorgen, dass sich die Nutzer in ihrer eigenen Filterblase verheddern und Teilgruppen der Gesellschaft nicht mehr miteinander ins Gespräch kommen. Transparenz hinsichtlich der eingesetzten Algorithmen wird gefordert aber auch Gerechtigkeit z.B. hinsichtlich Diskriminierungsfreiheit. Von der Politik fordert Dörr, endlich ein vernünftiges Vielfaltssicherungsrecht zu schaffen.

Professor Dr. Dieter Dörr war von 1995 bis 2017 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht, Medienrecht an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit dem 01.10.2017 ist er Inhaber einer Senior-Forschungsprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität und Gründungsdirektor des Mainzer Medieninstituts.